Das war «Einer Libelle leichtes Glück»

Frischluft ist bei Regen auch drinnen.

Ein Frischluftfestival war geplant, doch am Premierentag, regnete es in Hittisau und aus dem kleinen feinen spartenübergreifenden Festival «Einer Libelle leichtes Glück» rund um das Frauenmuseum Hittisau wurde ein Festival im Museum. netzwerkTanz war dabei einer von gleich drei Kooperationspartnern des Frauenmuseums. Aus der Verbindung von «Changing Spaces» mit im_flieger Wien und dem Wunsch des Frauenmuseums nach einer Tanzperformance in Hittisau zum Thema der aktuellen Ausstellung «geburtskultur» entstand in Gesprächen mit Anita Kaya (im_flieger), Brigitta Soraperra (ig geburtskultur a-z) und Stefania Pitscheider-Soraperra (Frauenmuseum Hittisau) das Konzept zu «Einer Libelle leichtes Glück» mit in Summe dann gleich drei Tanzperformances.

Eva-Maria Kraft, die Wiener Tänzerin und Choreografin, die im August unsere Artist in Residence in Dornbirn war, setzte sich mit den ersten Monaten einer Schwangerschaft auseinander. Wir alle haben dieses Stadium durchlebt, wir alle können uns nicht daran erinnern, wie es war als Embryo im Fruchtwasser zu schwimmen. Eva-Maria Kraft hat, mit Unterstützung durch Live-Musik von Rupert Huber am Klavier, diese Zeit sichtbar gemacht; eine sehr filigrane Performance, die das Gefühl zurückließ, dass alles Leben mit einer großen Portion Neugier beginnt und dass so viele selbstverständliche Dinge in diesem Zeitraum zum ersten Mal geschehen.

Guadaloupe Aldrete, mexikanische Performerin mit Sitz in Wien, hatte sich ebenfalls für die Residence in Dornbirn beworben und wurde vom Frauenmuseum eingeladen, sich zwei Wochen lang in Hittisau mit ihrem Thema zu beschäftigen. Ausgehend von ihrer eigenen Geburt durch einen Kaiserschnitt in Mexiko und der vaginalen Geburt ihrer Tochter vor zwei Jahren hat sie diese beiden einschneidenden Erlebnisse miteinander verbunden und eine Performance geschaffen, die das Feld für Diskussionen über geburtshilfliche Gewalt (obstetric violence) und respektvollen Umgang mit der Eltern-Kind-Beziehung bereitet.

Die Tänzerin und Choreografin Natalie Fend und die Fotografin und Grafikerin Magdalena Türtscher setzen sich in ihrem Video KOKON mit dem Raum für Geburt und Sinne auseinander. Der Lehmbau wurde eigens für die Ausstellung konzipiert und steht unweit des Museums. Im Kurzfilm wird er lebendig,  Raum und Choreografie unterstützen einander.

Eine Lesung von Schauspielerin Michaela Bilgeri von Texten, die im Rahmen der Ausstellung entstanden sind, sowie eine Komposition von Ronja Svaneborg mit Tönen des Geburtsprozesses, rundeten das Festival ab.

Herzlichen Dank an alle beteiligten Künstler:innen und an unsere Kooperationspartner. Gemeinsam geht mehr.

Alle Fotos: Stefanie Momo Beck

Einer Libelle leichtes Glück
Frauenmuseum Hittisau

Neuigkeiten