openSpace 2019

Was für ein Abend! Beim openSpace von netzwerkTanz am Donnerstag 10. Oktober in der Kammgarn in Hard, konnten die Zuschauer*innen fünf Tanzbeiträge auf sehr hohem Niveau erleben.

Höhepunkt war sicherlich der Auftritt von Luigi Guerrieri, der als Artist in Residence mit großer Souveränität und Coolness seine Choreografie der Beleidigungen »Deine Mutter!« zeigte. Das Artist in Residence Programm ist aus der Zusammenarbeit von netzwerkTanz Vorarlberg und im_flieger in Wien entstanden und bot einem Tänzer aus der Bundeshauptstadt Gelegenheit, vier Wochen lang im tanzRaum in Dornbirn zu proben und Kontakte mit der hiesigen Szene aufzunehmen. Der Auftritt beim openSpace war für ihn die erste Gelegenheit, sein neues Stück vor Publikum auszuprobieren. Anschließend ist er gleich weiter nach Biel gefahren, wo er im Rahmen von KARTENOIRE das Stück noch einmal aufgeführt hat. Vorerst die letzte Gelegenheit für »Deine Mutter!« ist am 7. November in Wien.

Aber auch der Beitrag der Nachwuchstänzerinnen der Bühnentanzschule Dance Hall in Götzis »I(M)’PERFEKT« in der Choreografie von Carina Huber vermochte zu beeindrucken. Die sieben Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren haben unter ihrer Anleitung Elemente des Ballett und den Wunsch nach einem perfekten Körper in einer zeitgenössischen Choreografie bearbeitet, bei der sie ihre Stärken und ihre Jugendlichkeit voll ausspielen konnten. Bei RED des ganz neuen Winterthurer Tanzkollektivs »Merge Dance Collective« beschäftigen sich Audrey Wagner und Linda Heller mit der Weiblichkeit. Ihre Choreografie überzeugte mit Witz und Präszision. Der zweite Schweizer Beitrag »Crossing« von vier eingagierten Laientänzerinnen aus Bern zeigte vier individuelle Geschichten in der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Der Abschluss war voller Leichtigkeit: Die Vorarlberger Aleksandra Vohl und Patrick Mitrovic holten die Straße auf die Bühne und zeigten »Was wird kommen …« auf »Qué Vendrá« von ZAZ.

Die Kammgarn bot mit einer offenen Bühnensituation den perfekten Rahmen für die Veranstaltung, bei der Anita Kaya von im_flieger in Wien und Marina Hämmerle, Architektin und Vorstandsmitglied von netzwerkTanz beim anschließendem Feedbackgespräch mit Tänzer*innen und Publikum gleichermaßen über das Gesehene diskutierten.

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